„Er hatte vier Spitznamen… Katankya […], Larkwei […] Impessa […] Und Sherlock Holmes – denn sein Scharfsinn war mit dem des berühmten Romandetektivs tatsächlich vergleichbar.“
Hansen 2018, S. 14
Schon in diesen ersten Zeilen – oder eigentlich schon mit dem Titel – müssen wir kritisch nachfragen.
Impeesa, der Spitzname der für das Buch namensgebend ist, geht wohl auf einen Matabelekrieger zurück, der Baden-Powell so nannte. Wörtlich übersetzt heißt wohl eher „Hyäne“ oder aber auch „Kreatur, die bei Nacht herum schleicht“. Beides nicht unbedingt Worte, die im europäischen Kontext positiv besetzt sind. Baden-Powell übersetzte daher wohl einfach selbst „Der Wolf, der nie schläft“ … Das ist nicht unbedingt falsch, aber halt schon ein erstes Zeichen dafür, dass er die Geschichte um seine Person gerne selbst schrieb1vgl. Jeal 2007, S. 218. (Hierzu haben wir auch einen Hintergrundartikel für euch)
Wenn ihr das Buch mit euren Wölflingen lest, könnt ihr sie an der Stelle ja auch schon mal Fragen ob ihnen Sherlock Holmes überhaupt was sagt. Immerhin erschien „Der Wolf, der nie schläft“ schon 1985. Und damit stellt sich – nicht nur hier – die Frage, ob den Leser*innen die Vergleiche und Verweise von vor 50 Jahren überhaupt noch bekannt sind.
Jetzt lasst uns aber nicht gleich am Anfang alles zu sehr analysieren… Sondern los lesen!
„Wer war nun dieser Lord Baden-Powell, der die große Bruderschaft der Pfadfinder gegründet hat? Wer war dieser Mann der Spitznamen, Schimpfnamen und Ordern mit gleichbleibender Gelassenheit trug?“
Hansen 2018, S. 16
Weiter geht’s: 1857 – 1866: Kindheit und Jugend
Wie wir die Begriffe „Impeesa“ und „Der Wolf, der nie schläft“ auf diesen Seiten nutzen, erklären wir euch in diesem Artikel.
Fußnoten
- 1vgl. Jeal 2007, S. 218