Diese Gruppenstundenserie wurde so noch nicht getestet. Schreibt uns also gerne eure Erfahrungen hiermit!
Die Durchführung ist über mehrere Gruppenstunden möglich und sinnvoll. Bitte passt die Inhalte gerne euren Gegebenheiten an. 🙂
Ziel: Einordnung der Pfadfinder*innengeschichte, Wahrnehmung vom geschichtlichen Kontext und inhaltlichen Problematiken, Meinungsbildung, Aufklärung
Gruppenstunde 1
Legt zunächst verschiedenes Material über das Leben von BiPi und die Gründung der Pfadfinder*innenbewegung aus.
Die könnten beispielsweise sein:
- Der Wolf der nie schläft
- Baden-Powell von Tim Jeal
- Unser Plakat
- Unser Zeitstrahl
- Verschiedene Artikel unserer Website
- Vielleicht ein Geschichtsbuch über die Kolonialzeit oder das britische Empire
- Material rund um die Pfadfinder*innengeschichte in Deutschland (hier sind wir noch etwas Mau ausgestattet)
- Alles, was ihr sonst noch habt und findet
- Nutzung von Internetrecherche ist selbstverständlich erlaubt und gewünscht
Teilt euren Trupp / die Runde in Kleingruppen bis max. 4 Personen auf. Ziel ist die Erstellung eines Plakates (z.B. für den Gruppenraum). Fokusthemen könnten z.B. sein „Wer war eigentlich BiPi als Mensch?“, „Die Rolle Kolonialisierung für die Pfadfinder*innenbewegung“ oder auch „Die Pfadfinder*innenbewegung damals und heute“. Euch sind hierbei keine Grenzen gesetzt.
Gebt den Auftrag, mit einem möglichst kritischen Blick auf die inhaltlichen Sammlungen zu gehen. Schärft ggfls. vorher nochmal mind. den Begriff von Rassismus, gerne aber auch generell sämtliche -ismen (evtl. auch eine Möglichkeit für eine weitere Gruppenstunde: „Aus dem -ismen-Dschungel herausfinden“).
Gruppenstunde 2
Ziel: Austausch der Gruppe, Übernahme einer „Expert*innen-Rolle“ für das eigene Fokusthema, Schärfen eines kritischen Blickes auf vorgegebene Inhalte
Von jeder Gruppe wird das Plakat im Gruppenraum aufgehängt / ausgelegt). Jede Gruppe geht anschließend von Plakat zu Plakat (max. 5 Minuten pro Plakat) und schreibt Fragen dazu auf. Diese Fragen werden danach der Gesamtgruppe gestellt und beantwortet. Wenn sie jetzt nicht beantwortet werden können, kommen sie auf den Parkplatz und können in einer nächsten Gruppenstunde recherchiert werden.
Optional (v.a. für Rover*innen interessant): überlegt, wie ihr die Inhalte vielleicht auch für eure Wölflingsmeute oder die Jupfis greifbar machen könnt.
Gruppenstunde 3
Lagerfeuer-Diskussion (World Café)
Ziel: Konstruktiver Austausch und Diskussion über das bisher gelernte, Unterstützung von Meinungsbildung, Einstehen für die eigene Meinung
Legt euch (je nach Größe des Trupps / der Runde) auf zwei bis drei kritische Aussagen / Fragen fest, wie beispielsweise „Sollten wir heute noch die Woodbadge-Klötzchen verwenden? (à kulturelle Aneignung)“ oder „BiPi war Rassist, deswegen ist die Pfadfinder*innenbewegung rassistisch.“
Diese Aussagen oder Fragen werden auf jeweils einem Plakat festgehalten und der Gruppe zur Diskussion gestellt. Eine Moderation (optimalerweise eine Leitungsperson) schreibt die wichtigsten Punkte der Diskussion auf dem Plakat mit. Diskussionsteilnehmende dürfen auch mitschreiben, wenn sie das wollen.
Es muss keine Entscheidung getroffen werden, wie die Gruppe oder einzelne Personen zu den Aussagen stehen. Wichtig ist hier der Austausch von Argumenten und gelerntem sowie die Realisierung, dass wir auf viele Dinge aktuell keine „richtige“ Antwort haben.