General im Feld: Juni bis August 1900
Nach Mafeking war Baden-Powell nocjh für drei Monate (von Juni bis August 1900) als General im Feld. Seine Aufgabe war es hierbei ein Gebiet von von 65.000 km² zu befrieden. Hierfür hatte er aber nur 850 Soldaten, von denen nur 500 für mobile Einsätze übrig waren.1Jeal 2007: S. 370f
BiPi lies also Gewehre konfiszieren (bis zu 1000) und nahm fast 250 Burenund britische Rebellen, sowie Afrikaner, die Mafeking plünderten. Später bekomm er für diese Aufgabe noch 2000 Australier dazu, die zwar schlecht ausgebildet waren, durch ihre schiere Menge bei den Aufgaben aber gute Dienste leisten.[mnf]Jeal 2007: S. 372[/mfn]
im Dienst der Militärpolizei: September 1900 bis März 1903
Nachdem BiPi beteiligt war die Stadt Rustenberg einzunehmen und zu halten, bekam er ab September einen neue Aufgabe. Er sollte die South African Constabulary, eine paramilitärische Gruppe, aufbauen, die weiterhin für Frieden Ruhe in der Kolonie sorgen sollte.2Jeal 2007: S. 387ff
zurück nach England – Generalinspekteuer der Kavallerie 1903 – 1907
Am 8. März 1903 kam Baden-Powell zurück nach England. Diese Heimkehr unterschiede sich von den vorherigen grundlegend: Seit er mit 19 nach Indien aufgebrochenen war, waren 37! Jahre vergangen, in denen er nur 3 Jahre in England, 3 weitere in Irland verbracht hatte. Nun sollte er als Generalinspekteuer der Kavallerie in London im Kriegsministerium arbeiten und somit dauerhaft in England bleiben.3Jeal 2007: S. 401
Neben dieser neuen Aufgabe war BiPi aber auch noch mit einer ganz anderen Herausforderung konfrontiert: aus verschiedenen Gründen war in der Familie zeitweise das Geld einmal wieder knapp, so dass seine Mutter ihn drängte bei ihr zu wohnen und, nach einigem hin und her, auch sich eine Ehefrau zu suchen.
Richtig Glücklich war BiPi in dieser Zeit wohl nicht, „Ich war nicht dazu bestimmt, General zu sein. […] Ich mochte mein Dasein als Regimentsoffizier mit persönlichem Kontakt zu meinen Soldaten“ zitiert Tim Jeal ihn.4Jeal 2007: S. 404
Chaos in der Kavallerie5Jeal 2007: S. 413ff
Baden-Powell erkannte schnell, dass er für die ihm anvertraute Aufgabe nicht ganz der richtige Mann war.
ich trat die Stelle des Generalinspekteurs der Kavallerie sowohl körperlich als auch geistig völlig unvorbereitet an. Körperlich, weil ich schon seit längerem aufgrund eines Schießerei-Unfalls ein lahmendes Bein hatte,… so dass ich nicht in der Lage war ein gutes Beispiel für Reitkunst abzugeben, Geistig war ich nicht ganz auf der Höhe, da ich die Stabsakademie nicht abgeschlossen hatte und mein Wissen über Strategie und Militärgeschichte lediglich bruchstückhaft war.
Baden-Powell, nach: Jeal 2007: S. 413
Um zumindest die geistigen Lücken zu schließen ging er tief in die Recherche und besuchte Kavallerie-Schulen in ganz Europa und Amerika. Die verbleibenden Lücken und Traditionen und Widerstände innerhalb der Kavallerie führten aber trotzdem dazu, dass es ihm nicht gelangt diese Waffengattung so zu erneuern, wie es notwendig gewesen wäre. Berittene Soldaten, die über freies Gelände auf den Gegner zu stürmen um ihn niederzureiten und mit Säbeln zu kämpfen, passten langsam nicht mehr in eine Zeit der Schusswaffen.
Während seine Suche nach einer geeigneten Ehefrau und sein beruflicher Erfolg in dieser Zeit eher frustrierend waren, verfestigte sich aber die Einsicht bei BiPi, dass es eine neue Art der Erziehung für Jungen/ junge Männer bräuchte. Eine Aufgabe der er sich mit immer mehr Elan widmete.
Fußnoten
- 1Jeal 2007: S. 370f
- 2Jeal 2007: S. 387ff
- 3Jeal 2007: S. 401
- 4Jeal 2007: S. 404
- 5Jeal 2007: S. 413ff